Das Projekt „Boederette“ spielt mit den in unserem Kulturkreis widersprüchlichen Vorstellungen von Landschaft und Natur. Ein ökologisches Verständnis von Landschaft, der technische Blick und die industriellen Methoden der modernen Landwirtschaft stehen im Kontrast zur idyllischen Idee eines pittoresken Arkadien.
Haus, Garten und Grundstück werden als Teil der Landschaft verstanden. Dabei werden kulturelle Referenzen verarbeitet, die bis ins 17. Jahrhundert reichen. Mit dem Gebäude werden traditionelle Bautypen aufgegriffen, ebenso finden sich Anklänge an zeitgemäße Landwirtschaftsgebäude, die die Idylle brechen.
Leicht erhaben positioniert, lässt sich aus dem Erdgeschoss frei in die Landschaft blicken. Dem offenen Erdgeschoss, das die Sehnsucht nach der Verbindung mit der Natur aufgreift, ist das Oberschoss antipodisch gegenübergestellt: Es ist betont introvertiert und größtenteils von Oberlichtern erhellt. Das tief gezogene Dach verbirgt, dass das Gebäude eigentlich über zwei Vollgeschosse verfügt. Die längliche Enfilade wird durch verschiedene Raumtiefen und Geschosshöhen rhythmisiert.
„Boerderette“